Wankende Mehrheit

Sowohl GUT Köln als auch DIE LINKE haben vergangene Woche bekundet, dass sie keine Wasserskianlage am Rather See unterstützen werden.

Vergangenen Montag veröffentlichten die Ratsgruppe GUT Köln ihre Positionen zur Zukunft des Rather Sees. Kurz darauf schloss sich die Linksfraktion Köln in einem kurzen Statement den Forderungen von GUT Köln an.

Beide schließen eine kommerzielle Nutzung im Rahmen einer Wasserskianlage aus und regen den Erwerb von Teilen oder des ganzen Seegeländes durch die Stadt an.

Im Rahmen der Naherholung, wird der öffentliche Zugang zu Teilen des Sees gefordert. Dem Naturschutz soll ebenfalls eine wichtige Rolle zukommen.

Die Linksfraktion kündigt an, einen eventuellen Ratsantrag, der auf der Position von GUT Köln basiert, unterstützen zu wollen.

Die Grünen im Rat der Stadt Köln haben sich bislang noch nicht öffentlich positioniert, jedoch ist anzunehmen, dass auch sie einem solchen Antrag zustimmen würden. In der Bezirksvertretung Kalk haben die Grünen in den vergangen Monaten mehrfach gezeigt, dass auch sie gegen die Wasserskianlage sind.

Die politische Mehrheit für den Bau einer Wasserskianlage schwindet. Zudem wird die Abstimmung über den Bebauungsplanentwurf der Wasserskianlage, anders als von der CDU beabsichtigt, nun doch nicht mehr vor der Sommerpause stattfinden. Damit dürfte das Thema eventuell Einzug in den anstehenden Wahlkampf der Kommunalwahl 2020 finden.


Die Statements im Wortlaut

GUT Köln

Naturschutz und lokaler Naherholungsnutzen stehen für die Wählergruppe GUT Köln bei der Diskussion um die zukünftige Nutzung des Rather Sees im Vordergrund und daher vertreten wir die folgenden Positionen:


* Es bedarf einer Neukonzeption des Nutzungskonzepts des Rather Sees, indem alleinig der Natur- und Landschaftsschutz sowie ein punktueller kostenfreier Zugang in Form eines legalisierten Badebereichs für die umliegende Bevölkerung zur Naherholung berücksichtigt werden. Über einen Bebauungsplan sowie den Flächennutzungsplan werden die beiden o.g. Nutzungszwecke definiert.


* Eine kommerzielle Nutzung des Rather Sees wird ausgeschlossen.


* Seitens der Stadt Köln soll der Erwerb der Grundstücke, die für eine öffentliche Badenutzung bereit gestellt würden, erfolgen. Ggfs. ist auch eine Enteigung im Sinne der kostenfreien Allgemeinnutzung des Rather Sees für die umliegend wohnenden Bürger*innen zu prüfen.


* Die Pflege des Rather Sees wird, wie bis zum Jahr 2015 gehandhabt, über einen Pachtvertrag an den Angelverein ASV Rath-Heumar übertragen. Die Pflege wird im Bereich städtischer Grundstücke durch die AWB unterstützt.


* Gemäß der vertraglichen Vereinbarung zwischen der Stadt Köln und der Heumar Beton Knoll GmbH, erfolgt die Renaturierung des Rather Sees durch den/die aktuelle/n Eigentümer/Rechtsnachfolger bis spätestens Ende 2020.

GUT Köln auf Facebook

DIE LINKE

Fraktion im Rat der Stadt Köln begrüßt das heutige Facebook-Statement von GUT Köln zum Rather See und würde einen entsprechenden Ratsantrag als konkretes Handeln daraus unterstützen.


Sowohl DIE LINKE im Rat als auch in der Bezirksvertretung Kalk standen und stehen der kommerziellen Entwicklung des „Neubrücker Baggerlochs“ von Anfang an skeptisch bis ablehnend gegenüber.


Ein Erwerb durch die Stadt Köln wäre eine nachhaltige und strategische Möglichkeit der Stadtentwicklung, die ja außer dem Wohnungsbau auch den Erhalt und die Schaffung von Naherholung und Naturschutz beinhalten muss.


Ob die Stadt nur Teilgrundstücke, wie von GUT Köln vorgeschlagen oder die Gesamtfläche erwerben sollte und ob dies per Kauf oder auf anderem Weg geschehen sollte, bleibt wohl zu diskutieren.

Linksfraktion Köln auf Facebook